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Ein Autor – eine Stadt. Mit Thomas Meyer in Zürich.

Thomas Meyer (41) spaziert durch seine Geburtsstadt Zürich und zeigt uns seine Lieblingsorte, die ihn auch literarisch inspirierten. So finden sich in seinen Romanen Wolkenbruchs wunderliche Reise in die Arme einer Schickse und Rechnung über meine Dukaten bekannte Zürcher Schauplätze oder stadtgeschichtliche Anlehnungen. Ein neuer Blick auf die größte Stadt der Schweiz.

 

Thomas Meyer über den lauschigen Lindenhof

 

Herr Meyer, seit wann wussten Sie, dass Sie Schriftsteller werden möchten?

Seit ich ernsthaft mit dem Schreiben begonnen habe, das war so mit 23.

Woher kommt Ihre Faszination für Sprache?

Von der Sprache. Es ist mir unverständlich, wie sie einen nicht faszinieren kann.

In Ihren Büchern spielen Sie mit dieser: das Jiddische, das historische Deutsch. Wie gehen Sie dabei vor?

Sie sagen es: spielerisch. Ich benutze, was mir Freude macht. Später wird es natürlich seriös, wenn es um Fragen wie Maß, Nachvollziehbarkeit und Kontinuität geht.

Wolkenbruchs wunderliche Reise in die Arme einer Schickse
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Motti Wolkenbruch ist ein junger orthodoxer Jude aus Zürich, der sich zum Entsetzen seiner Familie in eine Schickse, eine Nichtjüdin, verliebt.

Jiddisch-Kurs mit Thomas Meyer

 

Die blaulichtige Uraniawache

Der zweite Lieblingsort von Thomas Meyer in Zürich ist die Hauptwache der Stadtpolizei. Polizeiautos und Blaulicht üben eine besondere Faszination auf den Schweizer Schriftsteller aus.

Orthographiepolizist. Textpolizist Meyer stellt einen Orthographiesünder

Levi und der Frontblitzer

 

Wie ist Ihre Einstellung zur Stadt Zürich, Herr Meyer?

Furchtbar gespalten. Ich bin hier zu Hause und stoße mich immer wieder an der in meinem Empfinden engen Geisteshaltung, die das Mediokre feiert.

Ihr Auto trägt ja eine ganz besondere Aufschrift.

Ja, »Amt für Ironie« steht drauf, mit dem offiziellen Zürcher Stadtwappen. Bei der Stadt hat das angeblich für heftige Diskussionen gesorgt. Anscheinend gibt es jetzt intern ein Pro- und ein Contra-Thomas-Meyer-Lager. 

Was hat es mit der »Aktion für ein kluges Zürich« auf sich?

Es war ein kleines Kunstprojekt mit Fragen, die ich im öffentlichen Raum aufgeklebt habe. Ich finde die Frage als solche sehr interessant, weil man jede zwingend beantwortet. Das Fragezeichen ist das mächtigste Satzzeichen.

 

Alles für die Katz?

Thomas Meyer vor dem Bollwerk zur Stadtbefestigung beim Alten Botanischen Garten. Daneben findet sich die Männerbadi.

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Der zweite, höchst vergnügliche historische Roman erzählt vom exzentrischen König Friedrich Wilhelm I. in Preußen 1716. Doch auch in Zürich kann man der damaligen Zeit näher kommen.

 

Bald wird man einiges von Zürich sehen können, auch wenn man nicht persönlich dorthin reisen kann. Denn die Verfilmung Ihres Debüts ist in Planung.

Das Drehbuch zu Wolkenbruch habe ich fertiggeschrieben, nun geht es um das Casting und als Nächstes um die Drehorte. Drehbeginn ist im Sommer 2016; vermutlich am Zurich Film Festival 2017 werden wir dann Premiere feiern.

Wo findet man Thomas Meyer, wenn er nicht in Zürich ist?

In den Bergen, auf Lesereise – und über Weihnachten war ich zwei Wochen auf Lesbos im Rahmen der Flüchtlingshilfe. Ich habe festgestellt, dass ich nicht untätig bleiben kann.

http://www.thomasmeyer.ch/