Ein Autor lotet den Unterschied aus zwischen wahr und erfunden, zwischen intelligenter Kunst und künstlicher Intelligenz.
Täuschend echt
Charles Lewinsky
Charles Lewinsky, 1946 in Zürich geboren, ist seit 1980 freier Schriftsteller. International berühmt wurde er mit seinem Roman ›Melnitz‹. Er gewann zahlreiche Preise, darunter den französischen Prix du meilleur livre étranger sowie den Preis der Schillerstiftung. Sein Werk erscheint in 14 Sprachen. Charles Lewinsky lebt im Sommer in Vereux (Frankreich) und im Winter in Zürich.
Melnitz
Nachdem man ihnen endlich das volle Bürgerrecht gegeben hat, hoffen die Meijers darauf, gewöhnliche Schweizer werden zu können. Ihr Weg führt sie hinaus aus dem Dorf, erst in die kleine Stadt Baden, dann nach Zürich. Janki versucht sein Glück im Tuchgeschäft, Arthur wird Arzt, bald gibt es sogar einen Landwirt. Aber trotz aller Bemühungen stoßen sie immer wieder gegen eine unsichtbare Wand – so wie es ihnen der unsterbliche Onkel Melnitz vorausgesagt hat.
944 Seiten
erscheint am 26. Februar 2025
978-3-257-24779-4
€ (D) 18.00 / sFr 24.00* / € (A) 18.50
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Sein Sohn
Louis Chabos wächst in einem Kinderheim in Mailand auf. Nachdem er in Napoleons Russlandfeldzug den Krieg kennengelernt hat, möchte er nur noch eins: endlich zu einem menschenwürdigen Leben finden und Teil einer Familie werden. In Graubünden erlangt er ein kleines Stück des erhofften Glücks. Doch das verspielt er, als die Sehnsucht nach dem unbekannten Vater ihn nach Paris ruft und er zwischen Prunk und Schmutz seine Bestimmung sucht.
368 Seiten
erschienen am 21. August 2024
978-3-257-24730-5
€ (D) 15.00 / sFr 20.00* / € (A) 15.50
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Der Halbbart
Der Sebi ist nicht gemacht für die Feldarbeit oder das Soldatenleben. Viel lieber mag er Geschichten. Im Jahr 1313 hat so einer es nicht leicht in einem Dorf in der Talschaft Schwyz, wo Engel kaum von Teufeln zu unterscheiden sind. Vom Halbbart, einem Fremden von weit her, erfährt er, was die Menschen im Guten wie im Bösen auszeichnet – und wie man auch in rauen Zeiten das Beste aus sich macht.
688 Seiten
erschienen am 27. Juli 2022
978-3-257-24637-7
€ (D) 15.00 / sFr 20.00* / € (A) 15.50
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Der Stotterer
Weil er Stotterer ist, vertraut er ganz auf die Macht des geschriebenen Worts und setzt es rücksichtslos ein, zur Notwehr ebenso wie für seine Karriere. Ein Betrug – er nennt es eine schriftstellerische Unsorgfältigkeit – bringt ihn ins Gefängnis. Mit Briefen, Bekenntnissen und erfundenen Geschichten versucht er dort diejenigen Leute für sich zu gewinnen, die über sein Los bestimmen: den Gefängnispfarrer, den Drogenboss, den Verleger.
416 Seiten
erschienen am 29. September 2021
978-3-257-24548-6
€ (D) 14.00 / sFr 19.00* / € (A) 14.40
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Rauch und Schall
Goethe kommt zurück aus der Schweiz und hat zu Hause in Weimar plötzlich eine Schreibblockade. Da kann sein kleiner Sohn August noch so still sein und seine Frau Christiane noch so liebevoll um sein Wohl besorgt. Ausgerechnet sein Schwager Christian August Vulpius, ebenfalls Schriftsteller und von Goethe verachteter Viel- und Lohnschreiber, kommt ihm in dieser Situation zu Hilfe. Zu einer Hilfe, die Goethe nicht will und doch dringend braucht.
Der Teufel in der Weihnachtsnacht
Nach einem üppigen Weihnachtsmahl erhält der Papst Besuch vom Teufel, der ihn in einem roten Ferrari in die Welt hinaus entführt und ihm den Rat gibt, die kirchlichen Finanzen durch Sponsoring zu sanieren. Hat er das geträumt? Vielleicht. Doch sieht die Welt am nächsten Morgen irgendwie anders aus. Auch der liebe Gott besucht die Erde, als er sieht, dass die Menschen dabei sind, seine Schöpfung zu demolieren. Kann er sie retten? Er will es zumindest versuchen.
Doppelpass
Die Cousins Tom und Mike Keita sind beide aus Guinea in die Schweiz gekommen. Nur dass Tom ein erfolgreicher Fußballspieler ist und Mike ein illegaler Immigrant. Entsprechend verschieden werden sie behandelt. Während man dem einen die erleichterte Einbürgerung anbietet, gerät der andere in die Mühlen der Bürokratie, die nur ein Ziel kennt: ihn so schnell wie möglich wieder loszuwerden.
Zehnundeine Nacht
Im schäbigen Hotel Palace besucht ein zwielichtiger Geschäftsmann Nacht für Nacht eine alternde Prostituierte und lässt sich von ihr Geschichten erzählen – denn sie hat ein Flair für das Abgründige, nicht nur im Leben, sondern auch in der Erfindung. Elf Nächte lang ersinnt diese moderne Scheherazade die wildesten Märchen und Parabeln – um ihren letzten Kunden, der sich gern König nennen lässt, zufriedenzustellen.
Gerron
Der Schauspieler und Regisseur Kurt Gerron war einmal ein Star – und ist jetzt nur noch ein Häftling unter Tausenden. In Theresienstadt soll er ein letztes Mal seine Fähigkeiten beweisen und das Dasein dort als fröhliches jüdisches Leben inszenieren. Gerron sieht sich vor eine folgenschwere Entscheidung gestellt.
Kastelau
Ein Mann steht auf dem Walk of Fame von Hollywood und zerstört einen Stern mit der Spitzhacke. Warum tut er das? Die Sache führt zurück in den Winter 1944: Unter dem Vorwand, einen Propagandafilm zu drehen, setzt sich ein Berliner Filmteam in die Alpen ab. Doch im Dorf Kastelau wird das Drehen einer erfundenen Geschichte immer mehr zur erfundenen Geschichte eines Drehs.
Einmal Erde und zurück
Ein 499-jähriges Kind kommt von einem fernen Planeten, wo die Menschen im Laufe ihres Lebens nicht erwachsen, sondern Kind werden – und somit zu vernünftigen Wesen. Die Menschen auf der Erde kann es oft nicht verstehen. Warum wollen sie den Stadtwald mit einer Straße verschandeln? Warum muss man beim Sport um die Wette laufen, warum Tiere in den Zoo sperren? Das Kind versucht diesem Unsinn ein Ende zu machen.
Johannistag
Ein Lehrer hat sich, nachdem er wegen einer Affäre mit einer Schülerin suspendiert wurde, in ein französisches Dorf zurückgezogen. Idyllisch wirkt es hier, doch der Schein trügt. Ein Bauvorhaben reißt uralte Gräben wieder auf, und ehe der Fremde sich’s versieht, ist er in das Ränkespiel verwickelt. Es entspinnt sich ein Netz aus Verbrechen längst vergangener Tage und höchst lebendigen Intrigen.
Sind Sie das?
Was schmuggelt ein Schriftsteller bewusst oder unbewusst vom eigenen Leben in seine Bücher? Charles Lewinsky hat sich auf Spurensuche begeben und staunt, wie viel Persönliches sich ungewollt in seine Romane eingeschlichen hat. Was ihm nun die Gelegenheit gibt, sich in Anekdoten und Geständnissen an Hochgefühle ebenso zu erinnern wie an kritische Momente – so wie er sie in den eigenen Romanen als Spiegelungen wiederentdeckt hat.