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Die Top 6 von Astrid Rosenfeld

Wer braucht noch Lesetipps fürs Wochenende? Astrid Rosenfeld hat euch ihre sechs liebsten Bücher aufgelistet. Nachahmung empfohlen.

Lolita von Vladimir Nabokov

Kein anderes Buch habe ich sooft gelesen wie Lolita. Jedes Mal begeistert es mich wieder.

Humbert Humbert und Lolita sind zwei der faszinierendsten literarischen Figuren. Obwohl wir soviel über die beiden im Verlauf der Geschichte erfahren, bleibt doch etwas verborgen. Bewahren sie ein Geheimnis. Und das hat jede Geschichte gemein, die mich begeistert: der Autor hätte eine oder auch hundert Seiten mehr schreiben können, hat er aber nicht.

 

Der Fänger im Roggen von J. D. Salinger

»Was mich richtig umhaut, sind Bücher, bei denen man sich wünscht, wenn man es ganz ausgelesen hat, der Autor, der es geschrieben hat, wäre irrsinnig mit einem befreundet und man könnte ihn jederzeit, wenn man Lust hat, anrufen.«

 

Der große Gatsby von F. Scott Fitzgerald

Genauso gut hätte ich Zärtlich ist die NachtDiesseits vom Paradies oder Die Liebe des letzten Tycoon nennen können. Ich bewundere Fitzgeralds Art zu erzählen. Unprätentiös, leicht und doch gewaltig.

 

Der Vater – Eine Abrechnung von Niklas Frank

Niklas Franks’ Vater war Dr. Hans Frank, der Generalgouverneur des besetzten Polens. Der Schlächter von Polen.

Der Autor richtet das Wort direkt an seinen Vater. Ja, er rechnet mit ihm ab:

»Das war dein Leben: Korruption. Und ich bin in der Scheißlage, dass ich einem SS-Richter mehr glaube als dir.«

Selten habe ich etwas gelesen, dass mit solcher Dringlichkeit geschrieben wurde.

 

Stoner von John Williams

Das war der letzte Roman, den ich gelesen habe und der mich absolut berührt hat.

Etwas so schlichtes und so wahrhaftiges liegt der Art zu erzählen zu Grunde.

 

Das Geheimherz der Uhr Aufzeichnungen 1973-1985 von Elias Canetti

Mit einem einzigen Satz kann Canetti mich erschüttern, mich trösten, mich retten.

Seine Aufzeichnungen bestehen fast ausschließlich aus einzelnen Sätzen. Aphorismen, Fragen, Gedanken.

»Daß man keinen machen kann, der einen erhört!«

»Ich mag von nichts abzusehen, von nichts, das lebt.«

»Erkläre nichts. Stell es hin. Sag’s. Verschwinde.«

Foto: Gaby Gerster / © Diogenes Verlag

 

Astrid Rosenfeld, geboren 1977 in Köln, ging nach dem Abitur für zwei Jahre nach Kalifornien, wo sie erste Berufserfahrungen am Theater sammelte. Danach begann sie eine Schauspielausbildung in Berlin, die sie nach anderthalb Jahren abbrach. Eine Zeitlang hat sie in diversen Jobs in der Filmbranche gearbeitet, unter anderem als Casterin. Ihre Romane Adams Erbe und Elsa ungeheuer wurden in elf Sprachen übersetzt. Zuletzt erschien der Roman Zwölf Mal Juli. Astrid Rosenfeld lebt als freie Autorin in Berlin und Marfa, Texas.

Zwölf Mal Juli
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