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Über den Tod
Zwei Dinge werden die Menschen immer beschäftigen: die Liebe und der Tod. Beide sind unberechenbar. Doch anders als mit der Liebe haben wir mit dem Tod keinerlei praktische Erfahrung. Zwischen ›memento mori‹ und ›carpe diem‹ befassen sich diese verschiedenen Texte mit dem großen Rätsel um den Tod und mit der Einsicht, dass zur Ergründung eines Lebens auch immer der Gedanke an den Tod gehört.
Zwei Dinge werden die Menschen immer beschäftigen: die Liebe und der Tod. Beide sind unberechenbar – wir wissen nicht, wann die Liebe uns trifft, und wir wissen nicht, wann der Tod uns ereilt. Doch anders als mit der Liebe haben wir mit dem Tod keinerlei praktische Erfahrung. »Man stirbt nur einmal, das dafür mit Garantie. Der Tod bleibt der Skandal allen Lebens. Nichts, nichts, nichts ist unverstehbarer als der Tod« (Urs Widmer). Man kann den Tod zwar nicht verstehen – doch man kann versuchen, ihn in Worte zu fassen, über ihn und gegen ihn anzuschreiben. Es geht in diesem Lesebuch um Diesseitsglauben und Jenseitsvorstellungen, um den Tod als freudig erwarteten Übergang in das eigentliche Leben oder als gähnende Leere, um Todessehnsucht und Todesangst, um den Tod durch Krankheit, im Krieg und in der Liebe und schließlich um die Erfahrung des Todes in der Sterbestunde, die notwendigerweise immer die Erfahrung eines andern bleiben muss ... Im Lauf der Lektüre entsteht nicht nur ein Panoptikum des Todes zwischen ›memento mori‹ und ›carpe diem‹, eine kleine Kulturgeschichte des Todes von den alten Ägyptern bis in unser 21. Jahrhundert, sondern auch die Einsicht, dass zur Ergründung des Lebens immer auch der Gedanke an den Tod gehört – denn »philosophieren heißt sterben lernen« (Plato).
Mit Beiträgen von Homer, Giovanni Bocaccio, Erasmus von Rotterdam, Michel de Montaigne, William Shakespeare, Wolfgang Amadeus Mozart, Arthur Schopenhauer, Honoré de Balzac, Leo Tolstoi, Anton Čechov, Georges Simenon, George Orwell, Patricia Highsmith, Carson McCullers, Patrick Süskind, Sławomir Mrożek, Friedrich Dürrenmatt und vielen anderen.
»Philosophieren heißt sterben lernen.«
»Ich habe keine Angst vor dem Sterben. Ich möchte bloß nicht dabei sein, wenn es passiert.«