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Krieg und Terpentin
»Man kann alles, wenn man will!«, sagt der alte Mann zu seinem Enkel und schwingt sich in den Kopfstand. Die wahre Willenskraft seines Großvaters begreift Stefan Hertmans jedoch erst, als er nach dessen Tod seine Notizbücher liest und beschließt, den Roman dieses Lebens zu schreiben: Eindringlich beschreibt er den 13-Jährigen, der in der Eisengießerei davon träumt, Maler zu werden, und stattdessen an die Front gerät, wo er zwar das Grauen der Schützengräben überlebt, dafür aber fast am Verlust seiner großen Liebe zugrunde geht.
›Krieg und Terpentin‹ handelt von der Hölle eines strenggläubigen jungen Soldaten, Sohn eines flämischen Freskenmalers, dessen altmodische Welt mit Beginn des Ersten Weltkriegs für immer untergeht. In den Schützengräben, die er knapp überlebt, träumt er von drei großen Passionen: der Liebe, der Malerei und einem bescheidenen Grad an Emanzipation, die Flamen im offiziell französischsprachigen Belgien bis dahin verwehrt war. Still malt er später seine geheimnisvollen Bilder und schreibt, auf Flämisch, zwei dicke Hefte voller Erinnerungen. Ein Vermächtnis, das der Enkel, dem er die Hefte kurz vor seinem Tod übergibt, in einer sparsamen, bildmächtigen Sprache zum Psychogramm einer Seele und zu einer berührenden Familienchronik verdichtet.
Ein Buch, das einem bleibt.
»Ein künftiger Klassiker. Historischer Roman und Autobiographie in einem. Von grandioser poetischer Leuchtkraft.«
»Hertmans schreibt mit einer Sprachgewalt, die an W. G. Sebald erinnert. Eines der zehn besten Bücher des Jahres.«