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Die Fabrikanten
Roman einer Familie
Das Schicksal einer Frau – Buchhändlerin und Unternehmerkind –, der es nicht gelingen konnte, sich von familiären Ansprüchen zu befreien. Und der Aufstieg und Niedergang einer Holzfabrikantenfamilie, die Geschichte schrieb und selbst ein Spiegel deutscher Geschichte ist.
Mehr zum Inhalt
Oslo, 1980: Hätte die Münze in der Telefonzelle nicht geklemmt, wäre ihr die Hiobsbotschaft gar nicht erst zu Ohren gekommen – ihr Leben wäre anders verlaufen.
Berndorf im Schwarzwald, 1997: Immer noch sinnt Lis Kahn, jetzt Buchhändlerin und Anfang vierzig, über diesen Wendepunkt in ihrem Leben nach.
Gemeinsam mit ihrem Bruder hatte sie damals, fünfundzwanzigjährig, frisch verliebt und kurz vor dem Abschluss ihres Studiums, im Handstreich den immensen Schuldenberg ihres Vaters, eines Verlegers und Exfabrikbesitzers, übernommen, um ihn und die Familie vor dem Ruin zu bewahren.
›Die Fabrikanten‹ ist in erster Linie ein psychologischer Roman. Er erkundet das Leben einer Frau, der es als Unternehmerkind nicht gelingen konnte, sich dem familiären Anspruch zu entziehen. Er erzählt darüber hinaus auf wunderbar einprägsame und anschauliche Weise die Geschichte der Kahn Werke AG, eines der ältesten deutschen Holzbetriebe – der »Fugger und Welser des Schwarzwalds«. Eines Familienunternehmens, das einst im Floßhandel reich wurde, das Weltgeschichte mitschrieb und von Aufschwüngen und Pleiten in demselben Maße gezeichnet wurde wie die deutsche Wirtschaft. Das sich mit der Erfindung des Bierdeckels aus den roten Zahlen rettete, als der legendäre Nachttopfuntersetzer passé war, und das, um zu überleben, nicht nur Telegrafenmasten, sondern auch Baracken für den Reichsarbeitsdienst produzierte – ein Spiegel deutscher Geschichte.