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Kinderjahre
Aus dem Niederländischen von Maria Csollány
Die Kinderjahre von vier bis sieben, die die sorglosesten sein sollten, erlebte Jona Oberski im Grauen von Bergen-Belsen. In seinem einzigartigen, verstörenden Buch nimmt er die Perspektive des Kindes ein, das nichts begreift, doch alles Geschehen registriert und einzuordnen versucht. Ein literarisches Monument, in einem Atemzug zu nennen mit den Werken von Anne Frank, Primo Levi und Imre Kertész.
Mehr zum Inhalt
»Ich guckte und sah einen Soldaten in grünen Kleidern mit einem großen braunen Hund. Der Hund sah aus wie der Wolf vom Rotkäppchen.«
Eben spielte er noch zu Hause in Amsterdam mit Sandförmchen, bekam Geburtstagsgeschenke und durfte bei seinem Vater auf den Schultern reiten. Da kommen eines Nachts Männer mit Gewehren, und die vertraute kindliche Welt ist für immer zerstört.
In seinem kargen, ergreifenden Buch versetzt sich Jona Oberski, der als Vierjähriger nach Bergen-Belsen verschleppt wurde, noch einmal in sein damaliges Ich. Das Glück des familiären Beisammenseins und der Schrecken des Voneinander-Getrenntseins verfließen in diesen Momentaufnahmen der Erinnerung zu einem verstörenden und alptraumhaften Märchen, mit dem das Kind versucht, den unsagbaren Horror um sich herum zu begreifen.
»Es ist eine Reinheit darin, die sprachlos macht, eine Menschlichkeit, die keine Ruhe lässt. Du weißt nach zehn Seiten: Auf dieses Buch kommt es an. Es ist wahrhaftig und unbezweifelbar.«
Christoph Meckel
/ Die Zeit, Hamburg
»Es gelingt Oberski (und das ist das Besondere, ja Einmalige dieses Buches), eine innere Kinderwelt aufzubauen, die sich an der richtigen, der erwachsenen Lagerwelt qualvoll reibt.«
Elsbeth Pulver
/ Neue Zürcher Zeitung
»Ein Buch, das jeden Leser, der ein Herz hat, schockieren wird.«
Isaac Bashevis Singer
»Aus der Perspektive und mit der Sprache eines hilflosen KIndes erzählt Jona Oberski Dinge, die nicht oft genug geschildert und gelesen werden können. Hervorragend.«
Münchner Merkur
»Weil die Ereignisse aus der Sicht des Kindes erzählt werden, verleiht dies dem Erzählten Wucht und Intensität. Direkt, einfach, eindringlich, aber nie sentimental, nie eitel erzählt Oberski.«
Sandra Niedermaier
/ Passauer Neue Presse