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Lesen statt klettern
Aufsätze zur literarischen Schweiz
»Wo andere Völker nach den Sternen greifen, fangen die Schweizer an zu klettern«, schreibt Hugo Loetscher. Doch wer liest, statt zu klettern, findet in diesem Band 17 brillante Essays zur Schweizer Literatur mit ihren bekannten und weniger bekannten Protagonisten.
Hugo Loetschers nicht ganz unpersönliche Ansätze zu Max Frisch, Ludwig Hohl, Adolf Muschg, Friedrich Dürrenmatt, Niklaus Meienberg u.v.a.m. bilden ein Standardwerk zur Schweizer Literaturgeschichte.
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Vom Alpinen in die Urbanität: Nicht in der Verherrlichung der Alpen durch Albrecht von Haller sieht Loetscher den Ursprung der Schweizer Literatur, sondern in der Autobiographie des Geißbuben Thomas Platter, der die Berge verlässt, um in Basel, der Stadt des Humanismus, sein Heil zu suchen. Ungewohnt damit der Blick übers Literarische hinaus auf ein Selbstverständnis, das von der falschen Flöten-Idylle eines Salomon Gessner zum ungemütlichen Seldwyla Gottfried Kellers reicht wie zu den voreiligen Herbergen Ludwig Hohls oder dem Heimweh nach der Zukunft von Adrien Turel. Eine überraschende Galerie entsteht mit dem »armen Hund« Friedrich Glauser, dem ungewöhnlichen Marxisten Konrad Farner oder dem begnadeten »Fumiste« Blaise Cendrars. Nicht ganz unpersönliche Aufsätze, wenn der Autor über seine »erschwerte Verehrung« Max Frischs schreibt oder seine Erinnerungen an Friedrich Dürrenmatt festhält, dem in dieser Sammlung ein Hauptplatz zukommt. Einiges erfährt man zudem in einem helvetischen Chatroom zu Adolf Muschg oder Niklaus Meienberg. Aber was auch immer zur Debatte steht, wer liest, statt zu klettern, liest wieder einmal brillante Essays von Hugo Loetscher.