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Die Papiere des Immunen
Unter den ›Papieren des Immunen‹ findet sich die Geschichte von einem, der zum eigenen Leichenmahl lädt, neben der Geschichte von einem, der ein Attentat auf ein Wachsfigurenkabinett plant; Puppenmörder und Sünden-Priester; ein Kinderlied wird zum Politikum, es erklingt die Registerarie der Städte. Diese und andere ›Papiere‹ sind Spiegel und Gegenbilder des Immunen, seiner Interpretationen und Sehnsüchte…
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Unter den ›Papieren des Immunen‹ findet sich die Geschichte von einem, der zum eigenen Leichenmahl lädt, neben der Geschichte von einem, der ein Attentat auf ein Wachsfigurenkabinett plant; der Leser begegnet einem Puppenmörder, einem Sünden-Priester, einem Rebellen aus dem Bauernkrieg; ein Kinderlied wird zum Politikum, es erklingt die Registerarie der Städte. Diese und andere ›Papiere‹ sind Spiegel und Gegenbilder des Immunen, seiner Interpretationen und Sehnsüchte. Die Darstellung des Immunen, des Schöpfers all dieser Geschichten, gerät zu einer geradezu kriminalistischen Auseinandersetzung zwischen Wirklichkeit und Fiktion. Mit dem Immunen hat Loetscher eine Figur geschaffen, die jede Möglichkeit des Fabulierens erlaubt, und er nützt mit aller Phantasie diese Freiheit im Hinblick auf die Sprache und die Schauplätze all dieser ineinander verflochtenen Geschichten. Bei diesem spannenden Wechsel von Perspektive und Szene kann das Ganze auch am schrecklichsten Ort der Welt, nämlich im Kopf eines Menschen, spielen. »Wir werden geboren, aber wir kommen nicht auf die Welt«, erkennt der Immune, einer, der lernte davonzukommen, aber der sich zu fragen beginnt, wozu noch überleben.