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Minotaurus / Der Auftrag / Midas
Eine Ballade / oder Vom Beobachten des Beobachters der Beobachter, Novelle in 24 Sätzen / oder Die schwarze Leinwand
Werkausgabe in siebenunddreißig Bänden. Band 26
Eine Ballade über das mythologische Ungeheuer, den ›Minotaurus‹, eine Novelle, die gleichzeitig ein supermodernes Gruselmärchen und eine Kriminalgeschichte ist, ›Der Auftrag‹, und ein Film zum Lesen, in dem eine denkbar einfache Geschichte mit so viel hintergründiger Bosheit erzählt wird, daß einem nach fünf Minuten der Kopf raucht: ›Midas‹.
Mehr zum Inhalt
»Das Wesen, das die Tochter des Sonnengottes, Pasiphae, geboren hatte, nachdem sie auf ihren Wunsch hin eingeschlossen in eine künstliche Kuh von einem dem Poseidon geweihten weißen Stier bestiegen worden war, fand sich, von den Knechten des Minos hineingeschleppt, die lange Ketten bildeten, um sich nicht zu verlieren, nach langen Jahren eines wirren Schlafs, währenddessen es in einem Stall zwischen Kühen heranwuchs, auf dem Boden des Labyrinths vor, das von Daidalos erbaut worden war, um die Menschen vor dem Wesen und das Wesen vor den Menschen zu schützen, aus dem keiner, der es betreten hatte, wieder herausfand, und dessen unzählige in sich verschachtelte Wände aus Glas waren, so dass das Wesen nicht nur seinem Spiegelbild gegenüberkauerte, sondern auch den Spiegelbildern seiner Spiegelbilder: Es sah unermesslich viele Wesen, wie es eines war, vor sich, und wie es sich herumdrehte, um sie nicht mehr zu sehen, unermesslich viele, ihm gleiche Wesen wiederum vor sich.«
So beginnt Friedrich Dürrenmatts Ballade, die den Mythos von Minotaurus in einer lyrischen Prosa neu erzählt.
»›Der Auftrag‹ ist eine Erzählung. Er ist ein supermodernes Gruselmärchen. Er ist eine Kriminalgeschichte. Er ist eine horrende Phantasmagorie. Er ist ein literarisches Kunststück und vorgefaßtes Verwirrspiel.«
Friedrich Luft
/ Die Welt, Berlin
»›Minotaurus‹: Das Buch ist von seiner Form und seinem Inhalt her, aber auch aufgrund seines gedanklichen Fundaments eine der großen Parabeln unserer Zeit.«
Lutz Tantow
/ Saarbrücker Zeitung