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Seltsame Blüten
Fünf Jahre war Moll Gladney verschwunden. Fünf Jahre, in denen ihre Eltern versucht haben, die Trümmer ihres Lebens zusammenzuhalten. Doch plötzlich ist ihre Tochter wieder da, 25 inzwischen. Ohne ein Wort, wo sie gewesen ist, einen Hinweis, warum sie sich nie gemeldet hat. Gerade als sich die Wogen aus Klatsch und Tratsch in der kleinen irischen Gemeinde beinahe wieder gelegt haben, klopft die Polizei an die Tür der Gladneys – mit unfassbaren Neuigkeiten.
Irland, 1973. Kit und Paddy Gladney sind kurz vor und etwas jenseits der sechzig und leben in einem kleinen Cottage in Knockagowny, County Tipperary. Sie sind einfache Leute, warmherzig, arbeitsam, bescheiden, tiefgläubig, und ihr Leben ist vorgezeichnet durch das, was Gott, die Tradition und die Nachbarn von ihnen erwarten. Spät sind sie Eltern einer Tochter geworden, Mary, genannt »Moll«, ein unauffälliges, sanftes Mädchen. Bis Moll mit zwanzig eines Tages ohne ein Wort den ersten Bus nach Dublin nimmt. Das ist alles, was ihre Eltern herausbekommen können, die sich, halb verrückt vor Sorge, auf die Suche nach ihr machen. Irgendwann akzeptieren sie, dass Moll entweder tot oder schwanger ist, ohne zu wissen, was von beidem schlimmer wäre. Doch fünf Jahre später kehrt ihre Tochter ins Haus ihrer Eltern zurück. Und obwohl sie sich äußerlich kaum verändert hat, ist sie nicht mehr das Mädchen, das ihr Cottage damals verlassen hatte. Nachdem Schock und Freude über das unerwartete Wiedersehen ein wenig abgeebbt sind, warten Kit und Paddy auf Erklärungen. Wie viel es zu erklären gäbe, ahnen ihre Eltern spätestens dann, als in der Stadt auf einmal ein Unbekannter nach Moll fragt.