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Expeditionen eines englischen Gentleman
Die Krönung von Haile Selassie zog 1930 ein schillerndes Publikum nach Addis Abeba. Mitten unter ihnen: ›Times‹-Sonderkorrespondent Evelyn Waugh. Es ist ein Anlass wie geschaffen für die satirische Feder des Engländers. Er mokiert sich über europäische Diplomaten und liefert das Porträt einer vergnügungssüchtigen Gesellschaft, die weit weg von zu Hause, in Abessinien, ihre pompösen Feste feiert.
Als Evelyn Waugh am 10. Oktober 1930 von London aus nach Addis Abeba aufbrach, wusste er nicht, was ihn erwarten würde. Aus einer Laune heraus hatte er beschlossen, aus dem fernen Afrika über die Krönung von Haile Selassie zum König der Könige von Äthiopien zu berichten. Vertreter aller bedeutenden Weltmächte reisten zu den Feierlichkeiten an – und bauschten das Ereignis gewaltig auf. In Europa klangen die Berichte von der ungeheuerlichen Prachtentfaltung bei der Krönungszeremonie wie ein Märchen aus ›Tausendundeiner Nacht‹. Waugh dagegen fühlte sich wie ein englischer Gentleman inmitten geschmackloser Barbarei und sah ganz andere Dinge als seine Journalistenkollegen. Auch seine Heimreise über Aden, Sansibar, Kenia, Belgisch-Kongo und Südafrika schildert er mit einer extravaganten Abgeklärtheit und staubtrockenem Humor.
›Expeditionen eines englischen Gentleman‹ ist ein zeitloser Bericht über das Unterwegssein als Alptraum – und als solcher ein Juwel der Reiseschriftstellerei.
»Bitterböse und unterhaltsam, stets originell und voller scharfsinniger Beobachtungen.«
»Scharfzüngig und amüsant.«
»Ein erfrischend politisch unkorrekter Klassiker.«