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Als wir Vögel waren
Port Angeles, Trinidad. In den sonnendurchglühten Gassen mischt sich das vielstimmige Geschrei der Händler mit Vogelgezwitscher und Verkehrslärm; es riecht nach Gewürzen und reifen Früchten. Unter stillen, schattigen Bäumen ruht Fidelis, der jahrhundertealte Friedhof der Insel. Hier arbeitet Emmanuel als Totengräber. Der junge Rastafari hat sein Zuhause verlassen, um seinen Vater zu finden. Als er Yejide trifft, hat das Schicksal ihre Wege längst fest miteinander verflochten. Und so beginnt dort, wo das Leben endet, eine magische Liebesgeschichte.
Yejide wächst in einem Dorf in den Bergen oberhalb von Port Angeles auf. Schon als Kind erzählt ihr die Großmutter die Geschichte der Corbeaux, große schwarze Vögel – Rabengeier –, die Wache stehen am Tor zwischen der Welt der Toten und der Lebenden. Doch für Yejides Familie ist das nicht nur eine Legende, denn sie stammen von diesen Rabengeiern ab und können deshalb mit den Toten sprechen und ihnen den Weg hinüber in die andere Welt erleichtern. Als Yejides Mutter stirbt, ist sie an der Reihe, das Erbe der Rabengeier anzutreten. Doch alles in ihr wehrt sich dagegen. Darwins wächst als Rastafari auf, seine Religion verbietet ihm die Nähe zu Toten. Aus Geldnot und weil er sich sicher ist, seinen Vater dort zu finden, geht Darwin nach Port Angeles. Doch der einzige Job, den er in Zeiten der Krise bekommen kann, ist der eines Totengräbers auf dem Friedhof Fidelis. Darwin bricht mit allem, was er kennt, seiner Religion, seinem Zuhause, seinem Leben, und gelangt in den Kreis der Totengräber von Fidelis. Doch etwas stimmt nicht auf dem Friedhof, und das ist nicht nur der seltsame Mann, der Darwin besser zu kennen scheint als er sich selbst. Eine wunderschöne, magische Liebesgeschichte beginnt, eine Geschichte um Verlust und Vermächtnis, vor der sinnlichen und farbenprächtigen Kulisse Trinidads.
»Sommerlektüre, die einen nicht nur abtauchen lässt, sondern auch berührt mit ihrer feinen Poesie.«
»›Als wir Vögel waren‹ schwingt zwischen der harten Realität des Alltags, einer Liebesgeschichte und den Mythen Trinidads – in einer Sprache, die ins Herz trifft.«