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Kalmann
Er ist der selbsternannte Sheriff von Raufarhöfn. Er hat alles im Griff. Doch in Kalmanns Kopf laufen die Räder manchmal rückwärts. Als er eines Winters eine Blutlache im Schnee entdeckt, überrollen ihn die Ereignisse. Mit seiner naiven Weisheit und dem Mut des reinen Herzens wendet er alles zum Guten. Kein Grund zur Sorge.
Kalmann Óðinsson ist der Sheriff von Raufarhöfn. Eigentlich müsste er Kalmann Quentinsson heißen, aber in Island gibt es den Buchstaben Q nicht, genauso wenig wie es Kalmanns amerikanischen Vater dort gibt. Von dem hat er immerhin eine Mauser geerbt. Und weil seine Mutter auch nicht mehr in Raufarhöfn lebt, ist Kalmann bei seinem Großvater aufgewachsen. Der hat ihm alles beigebracht, was ein Mann wissen muss: Wie man sich bei Regen kleidet, wie man sich lautlos in der Natur bewegt, wie man Polarfüchse jagt und Grönlandhaie fängt, um sie dann zu Gammelhai zu fermentieren.
Kalmann ist nicht wie jedermann, manchmal laufen die Räder in seinem Kopf rückwärts. Doch er hat einen Platz in dem kleinen Dorf Raufarhöfn, und er beobachtet mit Sorge, wie sein Lebensmittelpunkt langsam von allen guten Geistern verlassen wird. Touristen verirren sich nur selten in den winzigen Küstenort, wer kann, hat Arbeit in der Stadt, der Fischfang liegt brach, seit die Meere überfischt und die Regierung die Fangmengen pro Schiff und Fischart strengen Quoten unterworfen hat.
Und dann findet Kalmann auf einer seiner Wanderungen in den weiten Ebenen um das Dorf eine Blutspur. Fast zur gleichen Zeit stellt man fest, dass Róbert McKenzie verschwunden ist, der »König von Raufarhöfn«, der alle Fangquoten auf sich vereint und das einzige Hotel am Ort betreibt. Kalmanns beschauliches Leben nimmt plötzlich ungemütlich an Fahrt auf.
Und während die Polizei aus Reykjavik nach Spuren sucht, Journalisten den Ort überschwemmen, die litauische Mafia und eine Spezialeinheit ins Spiel kommen und Kalmann beinahe in eine Schießerei gerät, während dieser ganzen Zeit trägt er ein Geheimnis mit sich herum. Kalmann ist der Wahrheit um Robert MacKenzies Verschwinden näher, als jeder ahnt.
352 Seiten
erschienen am 26. August 2020
978-3-257-07138-2
€ (D) 22.00 / sFr 30.00* / € (A) 22.70
* unverb. Preisempfehlung
»Joachim B. Schmidt legt einen wunderbaren, hintergründigen und humorvollen Roman vor – Thriller, Tragikomödie und Schelmenroman –, ein Buch, das man einfach gern liest.«
»Joachim B. Schmidts Roman ist [...] eine genau recherchierte, unprätentiös erzählte Reportage vom Alltag am kalten Ende der Welt.«
»Joachim B. Schmidt ist ein großartiges, anrührendes Buch gelungen, mit einem ganz besonderen Helden, den man sofort ins Herz schließt.«
»Eine Entdeckung, die bleibt.«